South Dakotas Gouverneurin Kristi Noem gilt als aufstrebende Hardlinerin der US-Republikaner. Die 52-Jährige wird als potenzieller Running Mate von Donald Trump gehandelt, also als seine mögliche Kandidatin für die Vizepräsidentschaft. Ihr Interesse an der Rolle hat sie schon bekundet. Trump selbst bezeichnete Noem als »eine ganz besondere Frau, eine heiße Politikerin, die einen tollen Job macht«.
Zuletzt sorgte die Konservative allerdings für Schlagzeilen, die ihre Chancen auf das Trump-Ticket nicht erhöhen dürften. Noem wird massiv dafür kritisiert, dass sie offenbar – wie sie selbst in ihrem Buch »No Going Back« beschreibt – vor Jahren ihre angeblich »untrainierbare« Hündin »Cricket« erschossen hat.
Noem verteidigte die Tat nicht nur, sondern legte unlängst noch einmal nach: In der CBS-Sendung »Face the Nation« schlug sie vor, dass Präsident Joe Bidens Schäferhund »Commander« ebenfalls hätte getötet werden sollen.
Wer ist die Frau, die möglicherweise zusammen mit Trump ins Rennen um die US-Präsidentschaftswahl 2024 einsteigt?
— Kristi Noem (@KristiNoem) April 26, 2024We love animals, but tough decisions like this happen all the time on a farm. Sadly, we just had to put down 3 horses a few weeks ago that had been in our family for 25 years.
If you want more real, honest, and politically INcorrect stories that’ll have the media gasping,… pic.twitter.com/bKhpUkchHV
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Im ländlichen South Dakota als Tochter von Landwirten geboren, wuchs Noem auf der Ranch ihrer Familie auf. Vier Jahre auf der Universität beendete sie zunächst ohne Abschluss, stattdessen übernahm sie nach dem Tod ihres Vaters 1994 die Familienfarm. Seit 2006 war sie für die Republikaner in South Dakota, einen Abschluss in Politikwissenschaften holte Noem im Jahr 2012 nach. Von 2011 bis 2019 war sie Abgeordnete im Repräsentantenhaus der USA, seit 2019 ist sie – während der Wahl von Trump unterstützt – Gouverneurin South Dakotas.
Bereits früh zeigte Noem sich als Befürworterin von Trump. Unlängst gab sie an, den Ex-Präsidenten auch dann bei einer erneuten Kandidatur zu unterstützen, falls er im Schweigegeld-Prozess verurteilt werden sollte. Während der US-Präsidentschaftswahl 2020 schloss sie sich Trumps unbewiesenen Behauptungen an, dass diese von Wahlbetrug überschattet sei.
Gegen Abtreibungen und Masken, für Waffen und Gebete
Noem ist Vertreterin der konservativen Tea-Party-Bewegung, gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und für den Ausschluss von trans Frauen von sportlichen Wettbewerben für Frauen. 2022 versuchte sie erfolglos, per Gesetz ein tägliches Gebet an öffentlichen Schulen einzuführen.
Noem ist eine strikte Gegnerin von Schwangerschaftsabbrüchen. Nachdem das Oberste Gericht der USA 2022 das landesweite Recht auf Abtreibung einkassiert hatte, gehörte South Dakota zu den ersten Bundesstaaten, die Gesetze zum Verbot von Abtreibungen erließen. In einem Interview erklärte Noem, dass auch minderjährige Vergewaltigungsopfer, die bei der Tat schwanger werden, das Kind bekommen sollten. Als Begründung gab sie an, dass sie nicht glaube, »dass eine tragische Situation durch eine weitere Tragödie fortgesetzt werden sollte.«
Während der Coronapandemie taufte die Zeitschrift »RollingStone« Noem auf den Namen »The Covid Queen«. South Dakota war einer der Staaten, der am ärgsten von Covid-Fällen betroffen war. Auch hier zeigte Noem sich auf Trump-Linie. Entgegen Empfehlungen der Gesundheitsbehörden wollte Noem keine Maskenpflicht einführen und auch keine Abstandsgebote erlassen. Keine Masken zu tragen sei eine »persönliche Entscheidung«. Wer sich dazu entscheide, »verdiene Respekt«.
— Governor Kristi Noem (@GovKristiNoem) July 27, 2021The CDC shifts their position AGAIN.
South Dakota's cases remain low. If you're worried about the virus, you're free to get vaccinated, wear a mask, or stay at home. But we won't be mandating anything. And the CDC's inconsistency doesn't help the American people.
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Als in ihrem Staat die zweithöchste Zahl neuer Covid-Fälle in den USA gemeldet wurde und die Krankenhäuser begannen, der Behandlung schwerer Fälle Vorrang einzuräumen, behauptete Noem, dass die höheren Fallzahlen auf mehr Tests zurückzuführen seien.
Nach Schuss auf eigene Hündin: Trumps mögliche Vizekandidatin schlägt vor, auch Bidens Schäferhund zu töten
Kristi Noem: Stress mit den Sioux
Republikanische Gouverneurin über einjährige Enkelin: »Addie hat eine Shotgun und ein Gewehr«
Bei der indigenen Bevölkerung South Dakotas ist Noem kein gern gesehener Gast. Die Gouverneurin darf 15 Prozent der Fläche ihres Heimatbundesstaats nicht mehr betreten, weil sie die indigene Bevölkerung mit pauschalisierenden, rassistischen Äußerungen gegen sich aufgebracht hat.
Noem hatte unter anderem behauptet, dass mexikanische Drogenkartelle mit Stammesangehörigen kriminelle Geschäfte machten und dass manche Stammesführer »persönlich davon profitieren«. Außerdem hatte sie angedeutet, dass es den Ureinwohnern Amerikas gleichgültig sei, ob ihre Kinder erfolgreich sind. Mehrere Stammesräte erklärten Noem deshalb zur unerwünschten Person. Sollte die Gouverneurin das Verbot verletzen, kann sie in Gewahrsam genommen und aus den betreffenden Gebieten ausgewiesen werden.
»Meth. We’re on It«
Im November 2019 startete Noem eine Kampagne, um den steigenden Konsum der Droge Meth in South Dakota zu bekämpfen. Der Name des Projekts war allerdings etwas unglücklich gewählt. »Meth. We’re on It« kann auch verstanden werden als »Meth, wir sind drauf«.
Noem gab fast eine halbe Million Dollar an öffentlichen Geldern für die Kampagne aus, die Reaktionen auf den Namen der Aktion schwankten zwischen Spott und Unglauben.
— Mx. D. E. Anderson (@diannaeanderson) November 18, 2019My home state just announced a new drug awareness campaign.
Here it is. pic.twitter.com/SYXFbTUCTp
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Zweijährige Enkelin mit Shotgun und Gewehr
Noem ist Befürworterin eines liberalen Waffenrechts. Im Februar vergangenen Jahres sorgte sie für Aufregung, als sie auf einer Veranstaltung der Waffenlobby NRA (National Rifle Association) erzählte, dass ihre knapp zwei Jahre alte Enkelin Addie schon eine Shotgun und ein Gewehr habe. Beides würden sie bald brauchen. Außerdem habe Addie noch ein kleines Pony. Sie sei also auf alles vorbereitet.
Gov. Kristi Noem (R-SD), addressing the NRA-ILA Leadership Forum, says her nearly 2-year-old granddaughter “already has a shotgun, and she already has a rifle.” pic.twitter.com/d7V4Kslmo3
— The Recount (@therecount) April 14, 2023
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Die Reaktionen in den sozialen Medien ließen nicht lange auf sich warten. Während die meisten Kommentatoren sich schockiert zeigten, die Einschaltung der Kinderschutzbehörden forderten oder offenbar an einen Scherz glaubten, gab es auch User, die angaben, dass ihre Kinder oder Enkelkinder auch schon Waffen besäßen.